Chronik der Gebirgsschützenkompanie Eschenlohe


In Eschenlohe haben die Gebirgsschützen schon eine lange Tradition. Prof. Pater Dr. Dr. Leo Weber hat im Bayer. Hauptstaatsarchiv in München nachgeforscht und herausgefunden, dass bereits im Jahre 1492 aus Eschenlohe, Wengwies, Wengen, Höllenstein, Weghaus, sowie aus Plaiken, Apfelbichl und Braunau 43 Mann gemustert und für tauglich befunden worden sind. Sie sind die Vertreter der Gebirgsschützentradition im ehemaligen Gerichtsbezirk Murnau des Klosterlandes Ettal und damit im heutigen Bezirk des Bataillon Werdenfels. Somit hatte Eschenlohe das Recht, eine Gebirgsschützen-Kompanie aufzustellen.

Im Jahre 1809 sind wehrhafte Männer von Eschenlohe im Kampf gegen die Tiroler unter Graf Arco dabei gewesen und konnten sie in der Schlacht von Spatzenhausen schlagen und zurückdrängen.

Im Jahre 1831 wurden im Werdenfelser Raum 5 Kompanien - darunter auch die Kompanie Eschenlohe - aufgestellt, von denen jede eine Stärke von 100 Mann hatte.

Im Jahre 1866 erging wieder ein Aufruf an die Kompanien und es wurde ein Bataillon mit den folgenden 6 Komapnien aufgestellt: Compagnie Partenkirchen; Compagnie Mittenwald; Compagnie Krün/Wallgau; Compagnie Oberammergau, Unterammergau und Ettal; Compagnie Eschenlohe, Oberau, Ohlstadt, Schwaigen und Compagnie Garmisch.

Im Jahre 1870 wurden die Gebirgsschützenkompanien aufgelöst. Vermutlich gab es um die Jahrhundertwende in Eschenlohe wieder eine militärische Organisation, die mit den Gebirgsschützen identisch war.

 

1926 gründete der Veteranen- und Kriegerverein Eschenlohe und Schwaigen wieder eine Gebirgsschützenkompanie. Sie trug den Namen „Gebirgsschützen-Kompanie des Veteranen- und Kriegervereins Eschenlohe und Schwaigen“. Bis 1933 bestand diese starke Eschenloher Kompanie und wurde dann im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgelöst, da sich die meisten geweigert hatten, unter deren Namen aufzutreten.

Bei der Jahresversammlung des Gebirgstrachten-Erhaltungs-Vereins „D’Loisachtaler“ Eschenlohe 1958 wurde beschlossen, wieder eine Gebirgsschützen-Kompanie aufzustellen. 32 Mann traten noch am selben Tage in die neugegründete Kompanie ein. Man kam überein, dass auch Mitglieder der Schützengesellschaft SG „Loisachtaler“ und der Feuer- und Zimmerstutzen-Altschützengesellschaft beitreten können, ohne dass sie Mitglied im Trachtenverein „D’Loisachtaler“ Eschenlohe sind.

Es dauerte bis zum Jahre 1965, bis die GSK Eschenlohe rückwirkend zum Jahr 1958 im Bund der Bayerischen Gebirgsschützen aufgenommen und bestätigt wurde. Im Jahre 1970 wurde das Gebirgsschützen-Bataillon Werdenfels mit den vier Kompanien Partenkirchen, Garmisch, Mittenwald und Eschenlohe gegründet. Die Kompanie Eschenlohe führte in den Jahren 1974, 1982 und 1990 die Bataillonsfeste durch.

 

Seitdem ist die Eschenloher Kompanie im Bund der Bayerischen Gebirgsschützen und im Bataillon Werdenfels angesehen und zählt mit zu den stärksten Kompanien. Es wurden viele Feste im Bataillon Werdenfels, im Bund der Bayerischen Gebirgsschützen sowie in Nord-, Süd- und Welschtirol besucht. Auch daheim in Eschenlohe ist die Kompanie bei allen kirchlichen und örtlichen Festen nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2008 wird man das Fest der 50-jährigen Wiedergründung feiern.

 

Sebastian Wörle (Brecht) führte die Kompanie als Hauptmann von 1958 bis 1986. Hans Jais ist seit 1986 für die Kompanie als Hauptmann zuständig.

 

Hans Jais, Hauptmann der Gebirgsschützenkompanie Eschenlohe

Quellen: Prof. Pater Dr. Dr. Leo Weber, Karl Ruf, Bayer. Hauptstaatsarchiv